Das Spaceflight Associated Neuro-ocular Syndrome (SANS) – und die Gegenmassnahmen
Unter dem Spaceflight Associated Neuro-ocular Syndrome (SANS) wird eine Reihe neuro-okulärer Symptome, die typischerweise mit Langzeit-Raumflügen (LDSF) von 30 Tagen oder mehr in Verbindung gebracht werden, subsummiert. SANS hat sich zu einem wichtigen Problem in der Weltraummedizin entwickelt, da klinische Symptome seit über einem Jahrzehnt dokumentiert sind.
Zu diesen klinischen Merkmalen gehören Papillenödem, hyperope Refraktionsverschiebungen, Bulbusabflachung und chorioretinale Falten, die ein Gesundheitsrisiko für zukünftige Weltraumexpeditionen darstellen können.
Genaue Kenntnis und Erforschung des SANS und seine Prävention ist für zukünftige bemannte Weltraummissionen von entscheidender Bedeutung und erfordert einen multidisziplinären Ansatz. Dargestellt werden zukünftige Forschungsrichtungen für das Verständnis der genetischen, anthropometrischen, verhaltensbezogenen und umweltbedingten Anfälligkeit für SANS sowie die Verwendung terrestrischer Analogien zum Testen zukünftiger Minderungsstrategien hervorgehoben.
Das Verständnis und die Bekämpfung von SANS wurden von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) als essenziell für die Ausweitung von Erkundungskampagnen auf größere Entfernungen in unser Sonnensystem und längere Zeiträume anerkannt. Daher hat die Entwicklung wirksamer Gegenmaßnahmen hohe Priorität.
Die derzeit einzige zuverlässige SANS-Gegenmaßnahme ist die Verwendung von Weltraum-Vorwegbrillen (oder Kontaktlinsen) zur Kompensation von Refraktionsfehlern. Mögliche zusätzliche Gegenmaßnahmen sind Unterdruck im Körper (LBNP), venokonstriktive Oberschenkelmanschetten (VTCs), und eine Modulation des translaminaren Druckgradienten (TLPG).
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