Erhöhtes Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt, tiefe Venenthrombose, Lungenembolie oder Tod nach retinalem Venenverschluss?
Zwei Kohorten mit einer Patientenzahl von je ca. 45000 Individuen wurde retrospektiv untersucht, um die Häufigkeit von Schlaganfällen, Herzinfarkten, tiefen Venenthrombosen, Lungenembolien und Todesfällen bei Patienten nach Netzhautvenenverschluss (RVV) im Vergleich zu Kontrollpersonen (Patienten mit Katarakt) zu vergleichen. Ausgeschlossen wurden Individuen mit einer Vorgeschichte eines thromb-embolischen Ereignisses in den 2 Jahren vor Diagnosestellung, Katarakt oder RVV.
In der RVV-Kohorte bestand im Vergleich zur Kontrollkohorte nach 1 (RR: 1,30, p<0,01), 5 (RR: 1,22, p<0,01) und 10 Jahren (RR: 1,08, p<0,01) ein erhöhtes Sterberisiko, sowie ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko nach 1 (RR: 1,61, p<0,01), 5 (RR: 1,31, p<0,01) und 10 Jahren (RR: 1,18, p<0,01).
Das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden war in der RVV Gruppe nach 1 (RR: 1,26, p < 0,01) und 5 Jahren (RR: 1,13, p < 0,01), jedoch nicht nach 10 Jahren (RR: 1,06, p = 0,12) erhöht.
Nach einem Jahr bestand ein leicht erhöhtes Risiko einer tiefen Beinvenenthrombose (RR: 1,65, p<0,01), jedoch nicht nach 5 Jahren (RR: 0,94, p=0,94) oder nach 10 Jahren (RR: 1,05, p=0,37).
Nach 1 (RR: 0,98, p=0,80), 5 (RR: 0,95, p=0,42) oder 10 Jahren (RR: 0,85, p=0,40) bestand kein erhöhtes Risiko einer Lungenembolie.
Die Autoren betonen die Notwendigkeit einer langfristigen systemischen Betreuung nach einem retinalen Venenverschluss.
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