Erste Roboter unterstützte subretinale Injektion bei Menschen in Lokalanästhesie

Bei 12 Patienten mit akuter subfovealer Blutung bei exsudativer AMD wurde eine Standard Vitrektomie und dann durch intraoperative OCT gesteuerte subretinale Injektion mit TPA durchgeführt.
Bei 6 Patienten wurde ein Teil des operativen Verfahrens Roboter-assistiert unterstützt: das Vorschieben der Kanüle durch die Netzhaut und deren Stabilisierung während der pedal gesteuerten Injektion von bis zu 100 µl TPA-Lösung.
Ausgewertet wurde der chirurgische Erfolg, die Dauer der Operation, unerwünschte Ereignisse und die Verträglichkeit.
In allen 12 Fällen wurde das Verfahren sicher durchgeführt und gut vertragen.
Bei der Dauer der Operation, dem Ausmaß des retinalen Mikrotraumas, der Verlagerung der Blutung und dem durchschnittlichen Visusanstieg gab es in den beiden Gruppen (bis auf eine Ausnahme) keine signifikanten Unterschiede.
Diese erste kleine Studie am Menschen demonstriert die Durchführbarkeit bei gleichzeitiger Sicherheit einer hochpräzisen, robotergestützten, subretinalen Arzneimittelabgabe als Teil der chirurgischen Behandlung submakulärer Blutungen. Und somit ist auch eine mögliche zukünftige Anwendung in der Gen- oder Zelltherapie denkbar.

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Cehajic-Kapetanovic J, Xue K, Edwards TL, Meenink TC, Beelen MJ, Naus GJ, de Smet MD, MacLaren RE. First-in-Human Robot-Assisted Subretinal Drug Delivery Under Local Anesthesia. Am J Ophthalmol. 2022 May;237:104-113.