Hornhautödem bei Fuchs-Endotheldystrophie

Tagesschwankungen des Hornhautödems bei Fuchs-Endotheldystrophie

Das Ausmaß von Tagesschwankungen des Hornhautödems bei Fuchs-Dystrophie ist nicht bekannt. In dieser Studie wurden die Hornhautdicke und das posteriore Profil im Laufe des Tages mit der Scheimpflug-Bildgebung gemessen.
Teilnehmer mit klinisch fortgeschrittenen Fuchs-Dystrophie-Augen, die einer DEMEK unterzogen werden sollten, und Teilnehmer mit gesunder Hornhaut wurden am Tag vor der Operation gegen Mittag und am späten Nachmittag untersucht. Nach Patching über Nacht, um den Lidschluss zu standardisieren, wurden die Teilnehmer sofort nach dem Öffnen der Augen im Krankenhaus am Morgen vor der Operation untersucht.
Unmittelbar nach dem Aufwachen betrug die mittlere Hornhautdicke 663 μm (Interquartilbereich (IQR), 625–707) bei Fuchs-Dystrophie (n = 44) und 557 μm (IQR, 527–601) bei 11 Kontrollen. Bei Fuchs-Dystrophie-Augen nahm die Hornhautdicke nach dem Aufwachen ab, wohingegen es bei Kontroll-Patienten keine Zeit abhängigen Veränderungen gab.
Bei 95% der Patienten ist eine Veränderung der Hornhautdicke in den ersten vier Stunden nach dem Aufwachen zwischen -58 μm und -31 μm zu erwarten. Die posteriore Hornhautasphärizität verringerte sich im Durchschnitt um 0,15 (95% Konfidenzintervall [CI], 0,07-0,23) und der hintere Krümmungsradius um 0,20 mm (95% CI, 0,14-0,27), was darauf hinweist, dass die Auflösung des Ödems die zentrale hintere Hornhaut aufsteilt.
Durch die Beeinträchtigung der kornealen Hydrationskontrolle bei klinisch fortgeschrittener Fuchs-Dystrophie sind Messungen der wichtigsten Hornhautparameter unmittelbar nach dem Öffnen der Augen nicht zuverlässig, wobei sich die Werte im Verlauf der ersten Stunden nach dem Aufwachen dann stabilisieren.


Marianne Fritz, Viviane Grewing, Philip Maier, Thabo Lapp, Daniel Böhringer, Thomas Reinhard, Katrin Wacker; Am J Ophth, Nov 2019, 207, p 351-355