Topische Therapie zum Schließen sekundärer Makulaforamina

Diese retrospektive Fallserie umfasste 123 durchgreifende Makulaforamina, die zwischen 2016 und 2019 behandelt wurden. Die wichtigsten Endergebnisse waren die Verschlussrate der Foramina und die Veränderung der Sehschärfe.
Innerhalb von 3 Jahren identifizierten die Forscher 12 Augen mit sekundärem Makulaloch aufgrund anderer Ursachen als Glaskörpertraktion, wie zum Beispiel vorheriger Vitrektomie, Trauma und Entzündung. Der durchschnittliche anfängliche Lochdurchmesser betrug 79 μm (Bereich 44–132 μm) und alle Löcher wiesen Elemente einer epiretinalen Membran und eines zystoiden Makulaödems auf.
Die rein topische Therapie wurde bei 9 Augen (8 Patienten) versucht. Alle Patienten erhielten Difluprednat mit der Zugabe eines topischen Carboanhydrase-Inhibitors in 6 Augen und nichtsteroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteltropfen (NSAID) in 2 Augen. Acht Augen (89 %) erreichten nach durchschnittlich sechs Wochen Therapie (Bereich 2-19 Wochen) einen kompletten Lochverschluss und eine erfolgreiche Auflösung der Makul-Ödems bei gleichzeitiger Verbesserung der Sehschärfe. Das durchschnittliche Sehvermögen aller 9 Augen verbesserte sich von 0,69 auf 0,37 logmar.
Die topische Therapie erzielte bei sekundärer Makula-Lochbildung hohe Verschlussraten und kann als Erstbehandlungsoption angesehen werden, insbesondere bei Patienten mit kleinen Löchern und Makula-Ödem. Die topische Behandlung weist eine geringe Nebenwirkungsrate auf, insbesondere im Vergleich zur chirurgischen Versorgung.


Niffenegger JH, Fong DS, Wong KL, Modjtahedi BS. Treatment of Secondary Full-Thickness Macular Holes with Topical Therapy. Ophthalmol Retina. 2020 Jul;4(7):695-699