Unterschiede der in der OCT-gemessenen minimale Randbreite und Retinaler Nervenfaserschichtdicke bei Menschen unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit

In dieser prospektive Kohortenstudie wurden Unterschiede in der geschätzten Veränderungsrate der Bruch-Membranöffnung – minimale Randbreite (BMO-MRW) und der zirkumpapillären retinalen Nervenfaserschichtdicke (RNFLT) bei gesunden, Glaukom-verdächtigen und Glaukom-Augen von Individuen europäischer (ED) und Afrikanischer Abstammung (AD) untersucht.

Diese Studie untersuchte die Veränderungsrate von BMO-MRW und RNFLT bei 124 gesunden, 227 Glaukom-verdächtigen und 177 Glaukom-Augen, die etwa 3 Jahre lang beobachtet und alle 6 Monate mit der OCT getestet wurden. Suspekte Augen hatten eine Vorgeschichte eines unbehandelten Augeninnendruckes ≥ 22 mmHg oder waren aufgrund von Papillen Photographien als Glaukom verdächtig eingestuft worden, ohne wiederkehrende, auffällige standardisierte Perimetrie (SAP)-Ergebnisse. Augen mit gesichertem Glaukom wiesen repetitive auffällige SAP-Ergebnisse auf (GHT ONL oder PSD ≤ 5 %).

Mixed-Effects-Modelle wurden verwendet, um die Änderungsrate nach Kontrolle für Alter, mittlere Follow-up-IOP, zentrale Hornhautdicke, axiale Länge und BMO-Areale zu schätzen.

Es wurde ein Unterschied bzgl. der ethnischen Herkunft in der Änderungsrate der globalen BMO-MRW, aber nicht der durchschnittlichen RNFLT bei verdächtigen Augen beobachtet.

Die ethnische Zugehörigkeit ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor, wenn es um die Einschätzung von Strukturänderungen, insbesondere der minimalen Randbreite, bei Glaukom-verdächtigen Augen geht.


Racial differences in rate of change of spectral domain OCT-measured minimum rim width and retinal nerve fiber layer thickness..Bowd Cet al; Am J Ophthalmol. 2018 Sep 6;  pii: S0002-9394(18)30512-9