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Geographischen Atrophie

Zunahme der geographischen Atrophie nicht durch Lampalizumab aufhaltbar

Auch wenn die Pathophysiologie der geographischen Atrophie noch nicht eindeutig geklärt ist, spielt eine Dysregulation des Komplementsystems, ein Teil des angeborenen Immunsystems, bei der Entwicklung der AMD, speziell auch bei der geographischen Atrophie, eine gewisse Rolle. Überhaupt scheinen in bis zu 80 % der Fälle genetische Faktoren der Entwicklung einer AMD zuzuschreiben zu sein.

In Anbetracht dieser genetischen Verbindung wurde der Komplementfaktor D als therapeutisches Ziel ausgewählt, da er als Takt gebendes Enzym des alternativen Komplementweges gilt und in vergleichsweiser geringer Menge vorhanden ist. Lampalizumab ist ein Antigen-bindendes Fragment eines humanisierten monoklonalen Antikörpers, der gegen den Komplementfaktor D gerichtet ist und diesen hemmt.

Nach einer Phase-2-Studie, in der Lampalizumab die GA-Vergrößerungsrate zu reduzieren schien, wurde in die Phase 3 zur Medikamentenzulassung übergegangen. In zwei identischen Phase-3-Studien (doppelt maskiert, randomisiert und Placebo-kontrolliert mit fast 1000 Teilnehmern in jeder Studie) konnte Lampalizumab keine Vergrößerung von GA-Läsionen im Vergleich zu der Placebogruppe verhindern. Die Ergebnisse betonen sogar die deutliche und konsequente Zunahme der GA mit einem Mittelwert von etwa 2 mm2 pro Jahr.


Holz, FG et al; Efficacy and Safety of Lampalizumab for Geographic Atrophy Due to Age-Related Macular Degeneration: Chroma and Spectri Phase 3 Randomized Clinical Trials; JAMA Ophthalmol. 2018 Jun 1;136(6):666-677