Beurteilung der mikrovaskulären Struktur bei Poppers-Makulopathie
Der Begriff „Poppers“ beschreibt Medikamente, die zu den flüchtigen Alkylnitriten gehören und durch Inhalation von Dampf konsumiert werden. Es kann Erregung, Euphorie und Muskelentspannung auslösen. Die Poppers-Makulopathie (PMP) bezieht sich auf die funktionelle Beeinträchtigung des zentralen Sehens und ihre strukturelle Manifestation als foveale Veränderung der äußeren Netzhautarchitektur.
Die der PMP zugrunde liegende Pathogenese ist noch unbekannt. Im Vereinigten Königreich von Grossbritannien und Nordirland (UK) waren 10 % der Bevölkerung Poppers ausgesetzt, wobei der Konsum in Clubs und bei homosexuellen Männern höher war. Poppers Konsumenten in UK berichteten 2015 in 2,2 % über konsumbedingte Sehstörungen, weitere 10 % beschrieben eine mögliche Auswirkung der Verwendung von Poppers auf ihr Sehvermögen.
Diese Studie wurde als retrospektive Überprüfung von OCTA-Daten konzipiert, die bei Patienten mit PMP erhoben wurden.
Bei den 11 Patienten, die sich einer OCTA-Bildgebung unterzogen, wurden in der qualitativen und quantitativen OCTA-Analyse keine vaskulären Anomalien gefunden.
In der OCT-Bildgebung konnten zwei unterschiedliche Arten von Läsionen beobachtet werden, der ellipsoide Zonentyp und der vitelliforme Typ. Obwohl in einer überwiegenden Anzahl der dokumentierten Fälle eine strukturelle Verbesserung beobachtet wurde, blieb die funktionelle Beeinträchtigung in zwei Fällen bestehen, was auf anhaltende Schäden trotz Absetzens von Poppers hinweist. Unter Berücksichtigung des jungen Durchschnittsalters von Patienten mit PMP sollte vor möglichen Langzeitfolgen von Poppers gewarnt werden.
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