Häufigkeit von Netzhautablösungen beim refraktiven Linsenaustausch im Vergleich zur Kataraktchirurgie
Außergewöhnlich oder selten – systematische Überprüfung und Metaanalyse
Ein refraktiver Linsenaustausch (RLE) wird zunehmend zu einer beliebten refraktiven operativen Alternative für Patienten, die für Hornhautoperationen oder phake Intraokularlinsen nicht infrage kommen. Es bestehen weiterhin Bedenken bei diesem Verfahren hinsichtlich eines möglicherweise erhöhten Risikos eine Netzhautablösung (RD) zu entwickeln.
Zur Annäherung an diese Fragestellung wurde eine systematische Literaturrecherche und Metaanalyse in Medline und Scopus durchgeführt.
Von 2415 Volltext-Screeningberichten erfüllten 40 Studien die Einschlusskriterien. Insgesamt waren somit 8.592.380 Augen inkludiert. Darunter befanden sich 20.264 Augen, die einen RLE erhielten, und 8.572.116 Augen, die einer Kataraktoperation unterzogen wurden.
Die Inzidenz von RD nach RLE war etwa doppelt so hoch wie nach Kataraktoperationen mit einer Nachbeobachtung von mindestens 24 Monaten (im Median 4 Jahre). Somit kann RD als seltene Komplikation nach Kataraktoperationen (1/1000) und als außergewöhnliche Komplikation nach RLE (1/500) eingestuft werden. Des Weiteren wurde beobachtet, dass die Heterogenität der Subgruppen nach RLE gering war.
Obwohl einige Einschränkungen, wie das Fehlen einer Langzeitnachbeobachtung in bestimmten Studien und die unvollständige Berichterstattung von Faktoren wie Achsenlänge oder PVD-Status, die Interpretation beeinflussen könnten, liefern diese Ergebnisse dennoch wertvolle Erkenntnisse. Angesichts der inhärenten Unsicherheit bei der Interpretation dieser Ergebnisse werden weitere Studien empfohlen.
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