OCT-Angiographie

Merkmale der OCT-Angiographie bei Patienten nach COVID-19-Lungenentzündung: Eine Pilotstudie

In dieser prospektiven Beobachtungs-Kohortenstudie wurden Veränderungen der Netzhautgefäßdichte in der Makula- und Sehnervenregion bei Patienten nach SARS-CoV-2-Pneumonie mittels optischer Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA) untersucht.
40 Augen von 40 Patienten (mittleres Alter: 49,7 ± 12,6 Jahre) nach der SARS-CoV-2-Infektion und 40 gesunden Probanden wurde eingeschlossen.
Die COVID-19-Patienten mussten vollständig von einer COVID-19-Pneumonie erholt sein und wurden 6 Monate nach der COVID-19-Infektion untersucht. Keiner der Patienten klagte zum Zeitpunkt der Studienaufnahme noch während der Hospitalisierungszeit wegen der COVID-19-Pneumonie über Augensymptome.
Die Ergebnisse zeigen eine signifikant veränderte retinale Gefäßdichte bei post-COVID-19-Patienten im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe: Die Gefäßdichte des tiefen Kapillarplexus war in allen Makularegionen reduziert, während die Gefäßdichte des oberflächlichen Kapillarplexus der Netzhaut und der radialen peripapillären Kapillargefäße nur im Gesamtbild vermindert war. Diese Ergebnisse könnten durch die zahlreichen pathogenen Mechanismen im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Infektion erklärt werden, einschließlich der thrombo-inflammatorischen Mikroangiopathie und der Störung des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE). Daher könnte SARS-CoV-2 mikrovaskuläre Schäden an Netzhaut- und Aderhautgefäßen verursachen.
Diesbezüglich könnte die OCTA ein valider, nicht-invasiver Biomarker für eine frühe vaskuläre Dysfunktion nach einer SARS-CoV-2-Infektion sein.


Cennamo G, Reibaldi M, Montorio D, D’Andrea L, Fallico M, Triassi M. Optical Coherence Tomography Angiography Features in Post-COVID-19 Pneumonia Patients: A Pilot Study. Am J Ophthalmol. 2021; 227:182-190. doi:10.1016/j.ajo.2021.03.015