Zusammenhang bei systemischer Medikamenteneinnahme zwischen Glaukom und Augeninnendruck: Das European Eye Epidemiology Consortium
Ziel dieser Metaanalyse war, einen möglichen Zusammenhang häufig verwendeter systemischer Medikamente mit Glaukom und Augeninnendruck (IOD) in der europäischen Bevölkerung herauszufinden.
11 bevölkerungsbasierte Kohortenstudien des European Eye Epidemiology Consortium umfassten Glaukomanalysen von 143.240 Teilnehmern und die IOP-Analysen von 47.177 Teilnehmern.
Die AutorInnen untersuchten eine Korrelation von 4 Kategorien systemischer Medikamente:
1. blutdrucksenkende Medikamente (B-Blocker, Diuretika, Kalziumkanalblocker [CCBs], A-Agonisten, Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren und Angiotensin-II-Rezeptorblocker),
2. Lipidsenkern,
3. Antidepressiva und
4. Antidiabetika bei Diabetes mellitus
mit Glaukomprävalenz und Augeninnendruck.
In den Metaanalysen der maximal angepassten multivariablen Modelle war die Verwendung von Kaziumkanalblockern (CCBs) mit einer höheren Prävalenz von Glaukomen verbunden (Odds Ratio [OR]: 1,23; 95 %-Konfidenzintervall [KI]: 1,08 bis 1,39). Dieser Zusammenhang war bei der Monotherapie von CCBs mit direkten Auswirkungen auf das Herz stärker (OR: 1,96; 95 %-KI: 1,23 bis 3,12).
Die Verwendung systemischer Betablocker war mit einem niedrigeren Augeninnendruck verbunden (B-Koeffizient 0,33 mmHg; 95 %-KI 0,57 bis 0,08 mmHg). Eine Monotherapie sowohl selektiver systemischer B-Blocker (b-Koeffizient 0,45 mmHg; 95 %-KI 0,74 bis 0,16 mmHg) als auch nichtselektiver systemischer B-Blocker (b-Koeffizient 0,54 mmHg; 95 %-KI 0,94 bis 0,15 mmHg). ) war mit einem niedrigeren Augeninnendruck verbunden. Es wurde ein erwartbarer Zusammenhang zwischen der Anwendung von Diuretika mit hoher Dosis und einem niedrigeren Augeninnendruck (b-Koeffizient 0,30 mmHg; 95 %-KI 0,47 bis 0,14 mmHg) gefunden. Keine anderen blutdrucksenkenden, lipidsenkenden Medikamente, Antidepressiva oder Antidiabetika waren mit einer Augeninnendruckänderung verbunden.
In dieser großen Studie konnten die Autorinnen einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von CCB und einer höheren Glaukomprävalenz feststellen.
Darüber hinaus wurde ein Zusammenhang zwischen einem niedrigeren Augeninnendruck mit der systemischen Verwendung von Betablockern beobachtet und quantifiziert. Beide Erkenntnisse sind möglicherweise wichtig, da Glaukompatienten häufig systemische blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.
Warum es eine Korrelation zwischen der Einnahme von Kalziumkanalblockern und Glaukomprävalenz gibt, ist unklar und sollte Gegenstand künftiger Forschungsanstrengungen sein.
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